Nachtreiher [engl. Black-crowned Night-Heron]

Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) Junger Vogel. Ufer des Altmühlsees, Bayern [Juli]
Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) Junger Vogel. Ufer des Altmühlsees, Bayern [Juli]

Der Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) [Reiher-Familie (Ardeidae), Länge 55 - 65 cm, Flügelspannweite 105 - 112 cm, Geschlechter gleich] ist ein nachtaktiver Brutvogel von S-Europa und N-Afrika bis Japan (einzelne Vorkommen in S-Afrika und Amerika). In Mitteleuropa ist er ein nur lokal vorkommender Brutvogel in S-Deutschland, Tschechien, in der Slowakei, in Ungarn und S-Polen, aber regelmäßiger Durchzügler & Gastvogel. In ME ist er Sommervogel und Langstreckenzieher mit Winterquartieren in Afrika (Niltal und Regionen südlich der Sahara). Auf dem Foto ein noch junger Vogel (wahrscheinlich im 2ten Sommer), fotografiert am Rand des Altmühlsees im Fränkischen Seenland (Bayern). Die Nahrung besteht aus Amphibien, Fischen, Würmern, Insekten und gelegentlich auch aus Mäusen. Nahrungssuche in Gewässer-Nähe. Der Nachtreiher ruht tagsüber zumeist gut versteckt in dichter Vegetation und fliegt in der Dämmerung in die Jagdgebiete.

 

Brut (Koloniebrüter) in dichter Vegetation in Wassernähe . Nestbau meistens in Bäumen oder hohen Büschen. Beginn des Brutgeschäfts Mitte April bis Juni. Gelegegröße 3 - 5 Eier. Brutdauer 21 - 23 Tage. Beide Elternvögel brüten und füttern. Nestlingszeit 20 - 39 Tage. Die Jungvögel sind mit 40 - 50 Tagen flügge. Nur eine Jahresbrut, aber Ersatzgelege bei Verlust der Brut. Der europäische Gesamtbestand des Nachtreihers beträgt etwa 63.000 - 87.000 Brutpaare (Hauptvorkommen in Ungarn; in Deutschland nur etwa 35 BP). Die Art hat europaweit einen ungünstigen Erhaltungsstatus. Es besteht bereits ein eintrag in die rote Liste D1 der vom Aussterben bedrohten Arten. Gefährdungsursachen sind vor allem die Zerstörung der Leebensräume sowohl in den Brutgebieten, als auch in den Rast- und Winterquartieren (Abholzung von Flussaue-Gehölzen, Trockenlegung der Verlandungszonen von Seen, Störungen an den Brutplätzen durch menschliche Freizeitaktivitäten, u.a.).

 

Quellen der Informationen zur Art:

  (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.), Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001;  (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH

& Co., Stuttgart 2011

 

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Reiher, Weissstorch et al.