Sanderling [engl. Sanderling]

Sanderling (Calidris alba). Adulter Vogel (Schlichtkleid). Küste bei Zoutelande, NL [Januar]
Sanderling (Calidris alba). Adulter Vogel (Schlichtkleid). Küste bei Zoutelande, NL [Januar]

Der Sanderling (Calidris alba) [Länge 20 - 21 cm, Familie der Schnepfenverwandten (Scolopacidae), Geschlechter gleich gefärbt] ist Brutvogel in den arktischen Tundren Sibiriens, N-Amerikas, Grönlands und Spitzbergens. Nach der Brutsaison ziehen die etwa starengroßen Vögel an die Küsten Großbritanniens und Irlands, Mittel- und West-Europas, SW-Spaniens, Griechenlands, Palästinas, N-Afrikas u.a. Während der Zugzeit und im Winter finden sich an den Rast- und Überwinterungsstandorten bis zu mehrere Tausend Vögel ein (an den deutschen und niederländischen Nordseeküsten mehr als 3.000; einige verweilen hier sogar ganzjährig). Für die Altvögel im sommerlichen Prachtkleid ist der wissenschaftliche Artname "alba" in gewissem Sinne eine Untertreibung. Dann nämlich sind sie zwar unterseits weiß, aber Kopf, Kehle, Brust und Oberseite rostrot mit schwärzlich-braunen Flecken und weißlichen Schwingen- und Schwingendecken-Rändern. Erst ab dem Spätsommer bzw. Frühherbst und im Winter verdienen die Sanderlinge mit ihrer rein weißen Unterseite und der hellgrauen Oberseite den Artnamen "alba" (siehe erstes Foto).

 

Sanderling (Calidris alba). Selbständiger Jungvogel. Küste bei Zoutelande, NL  [September]
Sanderling (Calidris alba). Selbständiger Jungvogel. Küste bei Zoutelande, NL [September]

Die Brutplätze der Sanderlinge in der Flechtentundra liegen zumeist in der Nähe feuchter Stellen. Über Einzelheiten der Brutbiologie ist allerdings kaum etwas bekannt. Abzug der Altvögel und selbständigen Jungvögel (zweites Foto) aus den Brutgebieten erfolgt Anfang Juli bis Anfang August. Rückflug von den europäischen Küsten in die Brutgebiete von März bis Mai. Die Nahrung der Sanderlinge ist tierisch (Insekten, Crustaceen, Ringelwürmer, kleine Muscheln) und pflanzlich; an den Brutstandorten vor allem Insekten und, in geringerem Umfang, Pflanzenmaterial. An den Küsten der Rast- und Überwinterungsstandorte werden flache Strände, vor allem Sandstrände, bevorzugt. Hier sieht man die Vögel, meist in kleinen Gruppen (i.d.R. < 10 Individuen) mit schnellen Trippelschritten am Spülsaum des Wassers entlang laufen und nach ihrer Nahrung suchen. 

 

Quellen der Informationen zur Art:  (1) Handbuch der Vögel Mitteleuropas (U.N. Glutz von Blotzheim, Hrsg.)

Lizenzausgabe eBook, AULA-Verlag, Wiebelsheim 2001;  (2) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas

(H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.)

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011

 

Zur übergeordneten Seite

Watvögel