Blässgans [engl. White-fronted Goose]

Blässgans (Anser albifrons) Gänsegruppe auf Feuchtwiese in der Nähe vom Dümmer See, NS [Februar]
Blässgans (Anser albifrons) Gänsegruppe auf Feuchtwiese in der Nähe vom Dümmer See, NS [Februar]

Die Blässgans (Anser albifrons) [Länge 65 - 86 cm, Flügel-Spannweite 135 - 165 cm, Geschlechter gleich gefärbt] aus der Familie der Entenverwandten, Unterfamilie Anserinae (Schwäne und Gänse) ist etwas kleiner als die Graugans und verdankt ihren Namen der auffallenden weißen Blesse am Schnabelgrund. Sie brütet in den arktischen Regionen Eurasiens, Grönlands und N-Amerikas und kommt in den nördlichen Gebieten West- und Mittel-Europas als häufiger Durchzügler und Wintergast vor (in Deutschland z.B. in großer Zahl in der Region rund um den Dümmer See, Niedersachsen). Von den insgesamt vier Unterarten (UA) bekommt man in West- und Mitteleuropa zwei zu Gesicht: die in N-Amerika und Grönland brütende UA "flavirostris" (orangefarbiger Schnabel, relativ dunkles Gefieder) mit Winterquartieren in Schottland und Irland und die im kontinentalen Eurasien brütende UA "albifrons" (rosa Schnabel, relativ helles Gefieder) mit Winterquartieren hauptsächlich im nördlichen West- und Mittel-Europa. Brutbiotope der Blässgans sind Tundraflächen, Nahrungs- und Ruhebiotope auf dem Zug und in den Winter-Quartieren sind Wiesen, Weiden und Flachwasserbereiche. Auf dem Foto eine Blässgans-Gruppe der UA "albifrons" auf einer Feuchtwiese in der Nähe vom Dümmer See.

 

Die Nahrung der Blässgans ist pflanzlich (hauptsächlich Gräser, Sämereien, u.a.). Nest in flachen Bodenvertiefungen, mit nur wenig Pflanzenmaterial ausgekleidet. Legebeginn ab Mitte Mai (in der russischen bzw. sibirischen Tundra auch erst ab Juni). 5 - 6 Eier pro Gelege. Brutdauer 27 - 28 Tage. Nur das Weibchen brütet. Männchen bewacht den Neststandort. Nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel von beiden Elternvögeln geführt.  Jungvögel mit 40 - 43 Tagen flügge. Die Familien bleiben oft bis zum Frühjahr zusammen. Nur eine Jahresbrut. Die Blässgans-Bestände in Grönland und im östlichen N-Amerika betragen ca. 30.000 Brutpaare; im Norden Russlands und Sibiriens ca. 600.000 Brutpaare. Eine akute Gefährdung der Art ist nicht erkennbar. Bestandsrückgänge werden verursacht durch Bejagung und Lebensraumzerstörung (Baumaßnahmen, Windkraftanlagen, etc.). 

 

Quellen der Informationen zur Art:  (1) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.)

AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (2) Taschenlexikon der Vögel Deutschlands (H.-J. Fünfstück et al.) Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2010;  (3) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.,

Stuttgart 2011

 

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