Knäkente [engl. Garganey]

Knäkente (Anas querquedula) Männchen im Prachtkleid. Ochsenmoor südlich vom Dümmer See, NS [April]
Knäkente (Anas querquedula) Männchen im Prachtkleid. Ochsenmoor südlich vom Dümmer See, NS [April]

Die Knäkente (Anas querquedula) ist mit einer Länge von 37 - 41 cm und einer Flügelspanne von 60 - 63 cm deutlich kleiner als die vielen bekannte Stockente. Auf dem Foto ein adultes Männchen im Prachtkleid, das mit seinem braunen Kopf und dem bogenförmig bis in den Nacken reichenden auffälligen weißen Überaugenstreifen mit keiner anderen einheimischen Entenart verwechselt werden kann. Die unauffällig gefärbten Weibchen haben einen nur kleinen matt-weißen Überaugenstreifen, einen dunkelbraunen Augenstreifen und eine beige-weiße Kehle. Das Brutareal der Knäkente erstreckt sich von West- über Mittel-  und Ost-Europa bis Ostasien. In Deutschland ist sie ein nur spärlich vertretener bis seltener Brutvogel. Lebensräume sind eutrophe Binnengewässer des Flachlands und der Steppen. Während der Zugzeit Rast auf Seen und anderen Stillgewässern. Die Knäkente ist Langstreckenzieher mit  Winterquartieren in N-Afrika (manchmal allerdings auch Überwinterung in W-Europa und in der Mittelmeer-Region).

 

Die Nahrung besteht aus Wasserpflanzen (Sämereien, Wasserlinsen), kleinen Krebstierchen und Insektenlarven. Nestbau in Wassernähe auf trockenem Untergrund in  flachen Bodenmulden. Nest gut versteckt in dichtem Pflanzenwuchs. Legebeginn Ende April bis Anfang Juni. 7 - 11 Eier pro Gelege. Brutdauer 21 - 23 Tage. Nur Weibchen brütet. Die Jungen sind Nestflüchter, werden allein vom Weibchen geführt und sind mit 35 - 40 Tagen flügge. Nur 1 Jahresbrut, aber Ersatzgelege bei Verlust der Brut.  Die Knäkente hat einen ungünstigen Erhaltungsstatus. Sie ist europaweit gefährdet durch Verlust ihrer Bruthabitate (Zerstörung von Kleingewässern und Trockenlegung von Feuchtgrünland) sowie durch starke Bejagung während des Zugs und in den Winterquartieren. Bestand in ganz Europa 390.000 - 590.000 Brutpaare, der größte Teil davon in Russland. In Mittel- und Süd-Europa 6.000 - 10.000 BP, in Deutschland nur 1.200 - 1.900,  mit abnehmender Tendenz. Deshalb bereits Eintrag in die Rote Liste der stark gefährdeten Arten. 

 

Quellen der Informationen zur Art:

 (1) Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas (H.-G. Bauer et al., Hrsg.) AULA-Verlag, Wiebelsheim 2012;  (2) Der Kosmos Vogelführer (L. Svensson et al.) Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2011;  (3) Das BLV Handbuch Vögel. Alle Brutvögel Mitteleuropas (E. Bezzel) Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2019

 

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